Breathturn into Timestead (26 page)

BOOK: Breathturn into Timestead
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näht uns die Schädel zurecht, die Schalen

und alle

noch zu zersamenden Knochen:

vom Osten gestreut, einzubringen im Westen, gleich-ewig –,

wo diese Schrift brennt, nach dem

Dreivierteltod, vor

der herumwälzenden Rest-

seele, die sich

vor Kronenangst krümmt,

von urher.

 

 

D
IE FREIGEBLASENE
L
EUCHTSAAT

in den unter Weltblut

stehenden Furchen.

Eine Hand mit dem Schimmer des Urlichts

wildert jenseits

der farnigen Dämme:

als hungerte noch

irgendein Magen,

als flügelte noch

irgendein zu

befruchtendes Aug.

 

 

K
LEIDE DIE
W
ORTHÖHLEN AUS

mit Pantherhäuten,

erweitere sie, fellhin und fellher,

sinnhin und sinnher,

gib ihnen Vorhöfe, Kammern, Klappen

und Wildnisse, parietal,

und lausch ihrem zweiten

und jeweils zweiten und zweiten

Ton.

 

 

D
IE
H
OCHWELT
– verloren, die Wahnfahrt, die Tagfahrt.

Erfragbar, von hier aus,

das mit der Rose im Brachjahr

heimgedeutete Nirgends.

 

 

D
IE BRABBELNDEN

Waffen-

pässe.

Auf der übersprungenen

                                            Stufe

räkeln sich die

                         Sterbereien.

 

 

… AUCH KEINERLEI

Friede.

Graunächte, vorbewußt-kühl.

Reizmengen, otterhaft,

auf Bewußtseinsschotter

unterwegs zu

Erinnerungsbläschen.

Grau-in-Grau der Substanz.

Ein Halbschmerz, ein zweiter, ohne

Dauerspur, halbwegs

hier. Eine Halblust.

Bewegtes, Besetztes.

Wiederholungszwangs-

Camaïeu.

 

 

N
AH, IM
A
ORTENBOGEN
,

im Hellblut:

das Hellwort.

Mutter Rahel

weint nicht mehr.

Rübergetragen

alles Geweinte.

Still, in den Kranzarterien,

unumschnürt:

Ziw, jenes Licht.

 

 

W
IRF DAS
S
ONNENJAHR
, an dem du hängst,

über den Herzbord

und rudere zu, hungre dich fort, kopulierend:

zwei Keimzellen, zwei Metazoen,

das wart ihr,

das Unbelebte, die Heimat,

fordert jetzt Rückkehr –:

später, wer weiß,

kommt eins von euch zwein

gewandelt wieder herauf,

ein Pantoffeltierchen,

bewimpert,

im Wappen.

 

 

W
EIL DU DEN
N
OTSCHERBEN FANDST

in der Wüstung,

ruhn die Schattenjahrhunderte neben dir aus

und hören dich denken:

Vielleicht ist es wahr,

daß hier der Friede zwei Völker besprach,

aus Tongefäßen.

 

 

E
S IST GEKOMMEN DIE
Z
EIT
:

Die Hirnsichel, blank,

lungert am Himmel,

umstrolcht von Gallengestirn,

die Antimagneten, die Herrscher,

tönen.

 

 

L
IPPEN,
S
CHWELLGEWEBE
der Du-Nacht:

Steilkurvenblicke kommen geklettert,

machen die Kommissur aus,

nähn sich hier fest –:

Zufahrtsverbote, Schwarzmaut.

Es müßte noch Leuchtkäfer geben.

 

 

V

M
ÄCHTE,
G
EWALTEN
.

Dahinter, im Bambus:

bellende Lepra, symphonisch.

Vincents verschenktes

Ohr

ist am Ziel.

 

 

T
AGBEWURF
: die

lichtdurchlässige Dorn-

schläfe

grapscht sich noch ein

einziges taufrisches

Dunkel.

An der Herzspitze kommt

eine Muskelfaser

sinnend zu Tode.

 

 

R
EDEWÄNDE
, raumeinwärts –

eingespult in dich selber,

grölst du dich durch bis zur Letztwand.

Die Nebel brennen.

Die Hitze hängt sich in dich.

 

 

V
ERWAIST
im Gewittertrog

die vier Ellen Erde,

verschattet des himmlischen

Schreibers Archiv,

vermurt Michael,

verschlickt Gabriel,

vergoren im Steinblitz

die Hebe.

 

 

B
EIDER
entnarbte Leiber,

beider Todesblatt über der Blöße,

beider entwirklichtes Antlitz.

An Land gezogen von

der weißesten Wurzel

des weißesten

Baums.

 

 

F
ORTGEWÄLZTER
Inzest-Stein.

Ein Auge, dem Arzt

aus der Niere geschnitten,

liest an Hippokrates Statt

das Meineid-make up.

Sprengungen, Schlafbomben, Goldgas.

Ich schwimme, ich schwimme

 

 

A
LS
F
ARBEN
, gehäuft,

kommen die Wesen wieder, abends, geräuschvoll,

ein Viertelmonsum

ohne Schlafstatt,

ein Prasselgebet

vor den entbrannten

Lidlosigkeiten.

 

 

D
IE
R
AUCHSCHWALBE
stand im Zenith, die Pfeil-

schwester,

die Eins der Luft-Uhr

flog dem Stundenzeiger entgegen,

tief hinein ins Geläut,

der Hai

spie den lebenden Inka aus,

es war Landnahme-Zeit

in Menschland,

alles

ging um,

entsiegelt wie wir.

 

 

W
EISS
, weiß, weiß

wie Gittertünche,

reihn die Gesetze sich ein

und marschieren

einwärts.

 

 

U
NBEDECKTE
. Ganz und gar

Brüstende du.

Entflochten der Brodem vor dir,

im Angesicht aller.

Keines

Atem wächst nach, Un-

umkleidbare.

Der Steinmützenkönig vorn

stürzt von der Steineselskruppe,

die Hände klamm

vorm tittenbeschrieenen

Antlitz.

 

 

D
ER
S
CHWEIGESTOSS
gegen dich,

die Schweigestöße.

Küstenhaft

lebst du dich fort

in den Umschlaghäfen der Zeit,

in Pistenpaar-Nähe,

wo die kegelköpfige Eis-Crew

die Abstellplätze behimmelt.

 

 

HAUT MAL

Unentsühnte,

Schlafsüchtige,

von den Göttern Befleckte:

deine Zunge ist rußig,

dein Harn schwarz,

wassergallig dein Stuhl,

du führst,

wie ich,

unzüchtige Reden,

du setzt einen Fuß vor den andern,

legst eine Hand auf die andre,

schmiegst dich in Ziegenfell,

du beheiligst

mein Glied.

 

 

D
AS TAUBENEIGROSSE
G
EWÄCHS

im Nacken:

ein Denkspiel,

mitrechnerisch-göttlich,

für die Allonge-

Perücke,

ein Ort,

zukunftsenthüllend,

stahlfiberfroh,

zur Erprobung

des ein-

maligen Herzstichs.

 

 

A
NGEWINTERTES
Windfeld: hier

mußt du leben, körnig, granatapfelgleich,

aufgeharscht von

zu verschweigendem Vorfrost,

den Schriftzug der Finsterung mitten

im goldgelben Schatten – doch nie

warst du nur Vogel und Frucht –

der sternbespieenen

Überschall-Schwinge,

die du

ersangst.

 

 

D
RAUSSEN
. Quittengelb weht

ein Stück Halbabend von

der driftenden Gaffel,

die Schwüre,

graurückig, seefest,

rollen

auf die Galion zu,

eine

Henkers-

schlinge, legt sich die Zahl

um den Hals der noch sicht-

baren Figur.

Die Segel braucht keiner zu streichen,

ich Fahrensmann

geh.

 

 

W
ER GAB DIE
R
UNDE AUS
?

Es war sichtiges Wetter, wir tranken

und grölten den Aschen-Shanty

auf die große Sonnwend-Havarie.

 

 

H
EDDERGEMÜT
, ich kenn

deine wie Kleinfische wimmelnden

Messer,

härter als ich

lag keiner am Wind,

keinem wie mir

schlug die Hagelbö durch

das seeklar gemesserte

Hirn.

 

 

K
EIN
N
AME
, der nennte:

sein Gleichlaut

knotet uns unters

steifzusingende

Hellzelt.

 

 

DENK DIR

Denk dir:

der Moorsoldat von Massada

bringt sich Heimat bei, aufs

unauslöschlichste,

wider

allen Dorn im Draht.

Denk dir:

die Augenlosen ohne Gestalt

führen dich frei durchs Gewühl, du

erstarkst und

erstarkst.

Denk dir: deine

eigene Hand

hat dies wieder

ins Leben empor-

gelittene

Stück

bewohnbarer Erde

gehalten.

Denk dir:

das kam auf mich zu,

namenwach, handwach

für immer,

vom Unbestattbaren her.

Eingedunkelt

B
EDENKENLOS
,

den Vernebelungen zuwider,

glüht sich der hängende Leuchter

nach unten, zu uns

Vielarmiger Brand,

sucht jetzt sein Eisen, hört,

woher, aus Menschenhautnähe,

ein Zischen,

findet,

verliert,

schroff

liest sich, minutenlang,

die schwere,

schimmernde

Weisung.

 

 

N
ACH DEM
L
ICHTVERZICHT
:

der vom Botengang helle,

hallende Tag.

Die blühselige Botschaft,

schriller und schriller,

findet zum blutenden Ohr.

 

 

D
EUTLICH
, weithin, das offne

Umklammerungszeichen,

Entlassen die Liebenden,

auch aus der Ulmwurzel-Haft,

Schwarz-

züngiges, reif, am Sterben,

wird abermals laut, Beglänztes

rückt näher.

 

 

V
OM
H
OCHSEIL
herab-

gezwungen, ermißt du,

was zu gewärtigen ist

von soviel Gaben,

Käsig-weißes Gesicht

dessen, der über uns herfällt,

Setz die Leuchtzeiger ein, die Leucht-

ziffern,

Sogleich, nach Menschenart,

mischt sich das Dunkel hinzu,

das du herauserkennst

aus all diesen

unbußfertigen, unbotmäßigen

Spielen.

 

 

Ü
BER DIE
K
ÖPFE

hinweggewuchtet

das Zeichen, traumstark entbrannt

am Ort, den es nannte.

Jetzt:

Mit dem Sandblatt winken,

bis der Himmel

raucht.

 

 

W
IRFST DU

den beschrifteten

Ankerstein aus?

Mich hält hier nichts,

nicht die Nacht der Lebendigen,

nicht die Nacht der Unbändigen,

nicht die Nacht der Wendigen,

Komm, wälz mit mir den Türstein

vors Unbezwungene Zelt.

 

 

A
NGEFOCHTENER
S
TEIN
,

grüngrau, entlassen

ins Enge.

Enthökerte Glutmonde

leuchten

das Kleinstück Welt aus:

das also warst du

auch.

In den Gedächtnislücken

stehn die eigenmächtigen Kerzen

und sprechen Gewalt zu.

 

 

E
INGEDUNKELT

die Schlüsselgewalt.

Der Stoßzahn regiert,

von der Kreidespur her,

gegen die Welt-

sekunde.

 

 

F
ÜLL DIE
Ö
DNIS
in die Augensäcke,

den Opferruf, die Salzflut,

komm mit mir zu Atem

und drüber hinaus.

 

 

E
INBRUCH
des Ungeschiedenen

in deine Sprache,

Nachtglast,

Sperrzauber, stärker.

Von fremdem, hohem

Flutgang unterwaschen

dieses

Leben.

 

 

M
IT UNS
, den

Umhergeworfenen, dennoch

Fahrenden:

der eine

unversehrte,

nicht usurpierbare,

aufständische

Gram.

Lichtzwang

I

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